Die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft

Der Autor spielt mit der sprachlichen Mehrdeutigkeit des Wortes "Anziehung". Einerseits ist es die Gravitations- oder Schwerkraft, die uns auf der Erde festhält, andererseits ist es die geistige Herausforderung, diese Kraft wissenschaftlich zu untersuchen. Die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft Dabei werden die Leser/-innen auf eine intellektuelle Reise mitgenommen, bei der so anschaulich wie möglich und so tief wie nötig sehr abstrakte Begriffe aus der Physik erklärt werden. Es beginnt mit Newton, der die Gesetze der Schwerkraft formulierte, die bis heute für irdische Anwendungen in der Technik mit Erfolg herangezogen wird. Aber als man die gewaltigen Dimensionen kosmischer Objekte entdeckte, z. B. die Neutronensterne 1967, war nur die von Einstein 1915 veröffentlichte Allgemeine Relativitätstheorie in der Lage, Beobachtungen und Vorhersagen in Einklang zu bringen. Das war kein linearer Vorgang, sondern ein Auf und Ab, denn die geistige Fähigkeit, die Gravitationstheorie zu verstehen, und die Bereitschaft, sie als Erklärung zu verwenden, musste sich ihren Weg im Wechselspiel mit experimentellen Beobachtungen bahnen. Heute ergeben sich weitere Gebiete, z. B. die geheimnisvollen Schwarzen Löcher, an deren erster Fotografie auch der Autor beteiligt war, was er ausführlich in einem der acht Kapitel behandelt. Es wird klar, dass die Wissenschaft nie ein Ende hat und sich immer wieder neue Fragen ergeben. Eine sehr gute Darstellung des anspruchsvollen Stoffes!

Ruth Titz-Weider

Ruth Titz-Weider

rezensiert für den Borromäusverein.

Die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft

Die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft

Luciano Rezzolla ; aus dem Italienischen von Enrico Heinemann
C.H.Beck (2021)

267, [8] Seiten : Illustrationen (teilweise farbig)
fest geb.

MedienNr.: 606332
ISBN 978-3-406-77520-8
9783406775208
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na
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