Stephen Hawking

Mit seinem Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit" wurde Stephan Hawking 1988 der nicht-fachlichen Öffentlichkeit schlagartig bekannt. Seine unheilbare und ihn immer stärker einschränkende Krankheit stand im Kontrast zu seinen Arbeiten auf dem Gebiet der Kosmologie und der Suche nach einer vollständigen Theorie der Physik, die die Quantenphysik und die Allgemeine Relativitätstheorie vereinbart. Nach dem Erfolg des populären Buches, mit dem er jenseits der Fachwelt bekannt werden und finanziellen Erfolg haben wollte, wurde er von den Medien gefeiert und hatte für viele eine gottähnliche Aura. Einfach oder umgänglich war Hawking jedoch nicht, alles in seinem unmittelbaren Umfeld - die Familie, das Pflegeteam und seine Studenten - war auf Hawking hin ausgerichtet, was insbesondere seiner ersten Frau Jane schwere Probleme machte. Hawkings Leben (1942-2018) wird hier - in Anlehnung an die Idee der Zeitumkehr - rückblickend dargestellt: von der Beisetzung im Westminster Abbey neben Newton und Darwin über die Entstehung der "kurzen Geschichte" bis zu seinen Schul- und Studienzeiten. Physikalische Probleme, mit den Hawking sich beschäftigte, versucht der Autor zu erklären, ein größeres Gewicht liegt aber auf dem Porträt dieses Wissenschaftlers, der mit und trotz seiner extremen Behinderung Sphären geistig durchdrungen hat, die nur wenige betreten, aber auch egoistisch und hinterhältig sein konnte und für die eigene Legendenbildung sorgte. Wenn man nicht an ermüdenden Details, z. B. die verschiedenen Einleitungsversionen der "kurzen Geschichte", verweilt, kann man einen bereichernden Einblick in die Wissenschaftswelt und die herausfordernden Fragen in der Kosmologie bekommen.