Schicksalsstunden einer Demokratie

Angesichts des Erstarkens populistischer und rechtsextremer Kräfte in letzter Zeit ist es hilfreich, zurückzublicken auf jene Epoche, in der Deutschland nach einem verlorenen Weltkrieg dabei scheiterte, seine neu gewonnene Demokratie zu bewahren. Schicksalsstunden einer Demokratie In elf Kapiteln schildert der renommierte Historiker Volker Ullrich, der über viele Jahre bei der "Zeit" das Ressort "Politisches Buch" leitete, wichtige Stationen in der Geschichte der Weimarer Republik, die verdeutlichen, wie das nach dem Ersten Weltkrieg am Boden liegende Deutschland demokratische Strukturen aufbaute, die aber von Anfang an vehement von rechts und links bekämpft wurden. Der Autor erläutert überzeugend, dass der Weg in den Faschismus nicht zwangsläufig war, dass es trotz Inflation, Putschversuchen und Weltwirtschaftskrise vielerlei Möglichkeiten und Situationen gab, um den Aufstieg Hitlers zu verhindern. Dank seines eher journalistischen Stils ist das Buch gut lesbar und auch für Lesende, die historisch nicht allzu bewandert sind, leicht verständlich. Gerade in der heutigen Zeit hilft es, aus der Geschichte zu lernen und Fehler im Umgang mit Feinden der Demokratie zu vermeiden. – Nicht nur Büchereien mit größeren Beständen sehr empfohlen.

Dietmar Adam

Dietmar Adam

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schicksalsstunden einer Demokratie

Schicksalsstunden einer Demokratie

Volker Ullrich
C.H.Beck (2024)

382 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 619805
ISBN 978-3-406-82165-3
9783406821653
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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