Bahnsteig 13 öffnet sich wieder

Eva Ibbotsons "Das Geheimnis von Bahnsteig 13" erschien 1994 in England und entwickelte sich schnell zu einem Klassiker der fantastischen Kinderliteratur. 25 Jahre später - neun Jahre nach dem Tod der bekannten Schriftstellerin - brachte ihr englischer Verlag eine Fortsetzung heraus, die nun auch ins Deutsche übersetzt wurde. Die britische Autorin Sibéal Pounder erzählt darin, wie es mit den magischen Bewohnern der verborgenen Insel weitergeht, deren Zugang am Londoner Bahnhof King's Cross nur alle neun Jahre für kurze Zeit offensteht. Um ihre magische Heimat zu retten, macht sich die Hexe Lex Gribble auf den Weg in die Menschenwelt. Am Bahnsteig 13 trifft sie auf die neunjährige Lena und nimmt sie mit auf die Insel, weil sie das Mädchen irrtümlicherweise für die von ihr gesuchte Retterin hält. Dem ungleichen Team bleibt nur wenig Zeit, das Geheimnis um den verschwindenden Nebel zu lösen und die Bedrohung durch eine Horde bösartiger Harpyien abzuwehren. - Die vielen Fans des Klassikers werden sich sicherlich gerne erneut auf die mit vielen interessanten Charakteren bevölkerte magische Inselwelt einlassen. Doch auch wenn Pounder mit viel Witz und Fantasie Eva Ibbotsons Figuren zu neuem Leben erweckt und ihnen neue interessante magische Protagonisten an die Seite stellt, bleibt ihre streckenweise ein wenig überambitioniert wirkende Fortsetzung doch weit hinter dem Charme und der Originalität des ersten Bands zurück.