Das Haus am Leuchtturm

Lissy war jahrelang die Geliebte eines verheirateten Mannes. Nun ist er tot und sie zieht in das Haus ein, das er für sie gekauft hat - ausgerechnet in dem Ort, in dem sie aufgewachsen ist und ihre Schwester wohnt, mit der sie seit Jahrzehnten kein Wort mehr gewechselt hat. Mühsam lernt Lissy, mit dem Verlust des Mannes zu leben und versucht sich ein neues Leben aufzubauen, doch bedeutet dies auch, dass sie ihrer Schwester wieder gegenübertreten muss, die ihr das, was vor vielen Jahren geschehen ist, noch immer nicht verziehen hat. Während ihres Aufenthalts erfährt Lissy jedoch auch die Geschichte von einem Leuchtturmwächter, der eines Tages eine fremde Frau aufnimmt, die offenbar Schiffbruch erlitten hat. Doch wer ist die Fremde? Und inwiefern hat sie etwas mit dem Schicksal der Schwestern zu tun? - Abwechslungsreich gestaltet Kimberley Wilkins den Roman auf zwei Zeitebenen: einmal die Geschichte von Isabell, ihrer Trauer und der zögerlichen Liebe zu Matthew um 1900 sowie die Handlung um die beiden Schwestern, die eine dunkle Vergangenheit trennt. Keine der Protagonistinnen ist auf Anhieb sympathisch, sie alle sind zunächst gefangen in ihren Gefühlen der Trauer, Wut und Enttäuschung. Gespannt kann der Leser jedoch in bildhafter, einfühlsamer Sprache mitverfolgen, wie sich die Frauen entwickeln und sich die Erzählstränge am Ende zu einer facettenreichen Familiengeschichte zusammenfügen. Eine romantisch-melancholische Lektüre. (Übers.: Susanne Goga-Klingenberg)