Zwei am Puls der Erde

Die Krisenreporter und Klimaaktivisten Leisgang und Thelen planen eine dokumentarische Reise zu Brennpunkten des Klimawandels, beginnend bei Kapstadt, wo nicht nur Wasserknappheit sondern der totale Ausfall der Wasserversorgung droht, über Alexandria, dem dank steigender Meeresspiegel dasselbe Schicksal wie Atlantis bevorstehen könnte, bis hin in die Arktis zum schmelzenden ewigen Eis. In Mozambique bremst die Coronapandemie die beiden aus und zwingt sie zur Rückkehr nach Deutschland, wo sie im "Haus des Wandels" einem alternativen Wohnprojekt in Neubrandenburg, auch die Zusammenhänge zwischen Klimakrise, Pandemie und Feminismus erarbeiten. Die Reise geht weiter. Anders als geplant zunächst in ein ähnliches Wohnprojekt mit englischen Klimastreitern, von wo aus sie einige britische Schauplätze besuchen und dann später doch noch an den Polarkreis. Abschließend steht die entscheidende Frage: "Die Reise geht weiter, der Wandel wird kommen. Wie können wir ihn gestalten?" (S. 307). - Das Buch ist als ein aus der eigenen Betroffenheit heraus spannend geschriebener Erfahrungsbericht gehalten, das Autorenduo macht den Klimawandel so sehr lebendig und erlebbar. Es zeigt erschreckende Beispiele auf, lässt Betroffene zu Wort kommen und schließt tagesaktuell auch noch den Bogen zur Pandemie. So wird die Bedrohung durch die Klimakrise real. Sehr zu empfehlen.