Dominoeffekt

Der Süden von Stockholm wird von einer Explosion erschüttert. Notärztin Tekla Berg muss sich um einen Mann kümmern, dessen Brandverletzungen so gravierend sind, dass man seine Identität nicht feststellen kann. Tekla hegt den Verdacht, es könnte ihr abgetauchter Bruder sein. Hinter der Tat wird die Drogenmafia oder eine Rockerbande vermutet. Tekla hat einen schwierigen Familienhintergrund. Sie ist Single und lebt für ihre Arbeit, zumal sie für ihre demente Mutter und ihren drogenabhängigen Bruder aufkommen muss. Sie hat ein fotografisches Gedächtnis - Fluch und Segen zugleich - und bewältigt die harten Schichten in der Klinik und die Überflutung ihres Gehirns mit schlimmen Bildern nur mithilfe von Drogen. - Christian Unge, selbst Arzt und Medizinforscher, schildert glaubwürdig den Krankenhausbetrieb. Zugespitzt ist das Porträt der abgedrehten Klinikleiterin, die dazu fähig scheint, über Leichen zu gehen, um die Finanzierung der Klinik zu sichern und Forschungsgelder einzuwerben, um ihrer Klinik ein möglichst hohes Renommee zu verschaffen. Etwas weniger Fokus auf Drogenkonsum und -handel hätte dem Buch nicht geschadet. Eine interessante Mischung aus Krankenhausroman und Thriller, temporeich und spannend mit einer eigensinnigen, mutigen Protagonistin. Inzwischen gibt es drei Bücher in der Reihe um Tekla Berg auf Schwedisch.