Lazare und die Spuren des Todes
Als die junge Muslima Nadia eines Tages verschwindet, kommt der Verdacht auf, dass sie sich einer fanatischen islamistischen Gruppe angeschlossen hat. Gleichzeitig wird in den Bergen bei St. Pierre D'Elze Gaston Petit erschossen, ein exzentrischer
Einsiedler. Die Spur des Mordes führt zu Lazares Anwesen La Farrett, wo seit vielen Jahren Siset, der Onkel Lazares, lebt, ein ehemaliger spanischer Anarchist. Mit seiner Hilfe deckt der Kommissar aus Sète ein Waffenlager der Anarchisten auf, das der ermordete Petit für eigene Geschäfte genutzt hat. Als die Leiche Nadias gefunden wird, führt die Spur im zweiten Fall zu einem Beamten des Staatsschutzes namens de Soto. Dieser wollte einen Anschlag islamistischer Terroristen vortäuschen. - Hültners Krimi fügt sich ein in die Landschaft Südfrankreichs und greift die Prägungen der Menschen dieser Region auf. Die Spannung bezieht das Buch aus den beiden parallel laufenden Fällen, die auf politische Themen abzielen und in denen die Hintergründe erst nach und nach aufgedeckt werden. Lazare ist ein bedächtiger Ermittler (zul. "Lazare und der tote Mann am Strand", BP/mp 17/957), der Fragen stellt und die Fakten kombiniert, ein Vertreter des klassischen Kriminalromans.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Lazare und die Spuren des Todes
Robert Hültner
btb (2021)
315 Seiten
fest geb.