Sommerhaus am See

Eine Familie trifft sich im Sommer immer an einem kleinen See in North Carolina. Dieses Jahr wird das zum letzten Mal sein. Die Eltern wollen das inzwischen in die Jahre gekommene Sommerhaus verkaufen und ihren Ruhestand in Florida verbringen. Michael, verheiratet mit Diana, und Thad, liiert mit seinem homosexuellen Freund Jake, fühlen sich vor den Kopf gestoßen. Seit ihrer Kindheit war dieser gemeinsame Urlaub ein festes Ritual. Doch hinter einer scheinbar unbelasteten Fassade rumort es seit Jahren. Die Söhne wissen nicht, dass ihre Schwester, das erste Kind der Eltern, an ungeklärtem Kindstod gestorben ist. Sie ahnen nicht, dass deren Ehe danach vor dem Ende stand, der Vater mehrfach die Mutter betrog und diese mit dem Verkauf des Hauses jetzt einen Schlussstrich unter ihre Vergangenheit ziehen möchte. Andererseits ist den Eltern nicht bekannt, dass Michael und Diana vor dem wirtschaftlichen Ruin stehen und Diana gegen den erklärten Willen ihres Mannes schwanger ist. Michael ist zudem seit Jahren Alkoholiker, da er anders mit seiner desaströsen finanziellen Situation nicht mehr zurechtkommt. Thad lebt mit Jake eine so offene sexuelle Beziehung, dass er sie ohne therapeutische Begleitung, Mengen an Tabletten und auch Drogen nicht zu bewältigen vermag. Nach immer wieder aufbrechenden und zunächst unbedeutenden Streitereien der ersten Tage, eskaliert die Situation am Ende der Woche. Aber als zum ersten Mal überhaupt alles ganz offen auf dem Tisch liegt, findet man wider Erwarten doch noch zueinander. - Ein Roman, der auf eindrucksvolle und psychologisch gekonnte Weise Familienstrukturen seziert, daneben aber auch den sozialen und derzeitigen politischen Hintergrund der USA beleuchtet. Unter beiden Gesichtspunkten deshalb sehr zu empfehlen.