Identitti

Saraswati ist die gefeierte Professorin für postkoloniale Studien an der Düsseldorfer Universität. Sie ist die Instanz für alle Debatten über Identität und bezeichnet sich selbst als Person of colour. Deshalb ist es ein Skandal, als bekannt wird, Identitti dass sie weiß ist. Es beginnt nicht nur eine Hetzjagd aller Medien auf sie. Wütende Demonstranten fordern ihre Entschuldigung und die Universität kündigt ihr. Gleichzeitig bricht jedoch besonders für ihre Studierende Nivedita, deren Vater Inder ist, die Welt zusammen, bildete Saraswati doch den Grundstein ihres Identitätsverständnisses. Sie verbringt einige Zeit in Saraswatis Wohnung und diskutiert mit ihr persönlichste Fragen. Wo beginnen Rassismus und Diskriminierung? Wer gehört zur Dominanzgesellschaft? Worüber begründen wir unsere Identität? Warum sollte man sich ein Geschlecht, aber keine Hautfarbe aussuchen können und damit Weißsein loswerden? Eine heiße Diskussion, in die sich auch Saraswatis Geliebte und ihr indischer Adoptivbruder einschalten, beginnt. - "Identitti" ist Blog und (selbst gewählter) Spitzname von Nivedita, aus deren Sicht der Roman erzählt wird. Auf eine rasante, befreiende Art behandelt er ein wichtiges, stets aktuelles Thema. Es bietet interessierten Leser/-innen nicht nur einen Anreiz zum Nachdenken, sondern wird sicher auch in den Medien diskutiert werden, ist Sanyal Mithu doch eine bekannte Kulturwissenschaftlerin. - Schon auf Grund des gut verarbeiteten, aktuellen Themas empfehlenswert.

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Identitti

Identitti

Mithu Sanyal
Carl Hanser Verlag (2021)

430 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 972675
ISBN 978-3-446-26921-7
9783446269217
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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