English monsters

Max ist zehn Jahre alt und verbringt die Ferien immer wieder bei seinen Großeltern auf dem Land. Da sein Vater oft über Jahre beruflich weltweit unterwegs war, hat der Junge dort auch die entsprechenden Schulen besucht. Um diesen ständigen Wechsel zu beenden, soll Max nun in der Nähe der Großeltern in einem Eliteinternat untergebracht werden. Für den Buben ist der Wechsel vom Ferienglück der Freiheit in den Zwang einer Heimunterbringung ein ziemlicher Schock. Zum sinnlosen Drill kommen Schläge, brutale Gewalt nicht nur unter den Schülern, sondern auch von Seiten eines sadistischen Lehrpersonals, sowie alle Formen sexuellen Missbrauchs. Der Roman begleitet Max in Rückblenden durch diese schreckliche Zeit, die ihn auch in späteren Lebensphasen nicht mehr loslässt. Er trifft sich gelegentlich mit ehemaligen Mitschülern, wo sehr viel von Zusammenhalt, Kameradschaft und Korpsgeist die Rede ist. Bei einem Jubiläum der Schule kommt es dann aber zum Eklat. Anschuldigungen werden laut und Fakten benannt, die die tiefschwarzen Seiten des Hauses zum Vorschein kommen lassen und zu Gerichtsurteilen führen. Die größte Enttäuschung für den inzwischen jungen Mann ist jedoch, als er erfahren muss, dass sein damaliger Lieblingslehrer schwer traumatisierende Beziehungen zu Schülern unterhielt. Als man auch ihn verhaften will, entzieht der sich durch Selbstmord. Ein anderer, besonders brutaler Lehrer, kommt später durch vielleicht von Schülern gedungene Kriminelle auf grausame Weise ums Leben. Schule und Internat haben keine Zukunft mehr und werden wenig später geschlossen. - Ein Roman, der schonungslos mit dem Thema Missbrauch, mit dessen Folgen und den sich daraus ergebenden Traumatisierungen umgeht. Gerade deshalb auch empfehlenswert!