Die Gezeiten gehören uns

Eulabee und ihre Freundinnen wachsen in den 1980er Jahren in einem behüteten, wohlhabenden Stadtteil von San Francisco auf. Eines Tages zerbricht die eingeschworene Clique, als Eulabee die von Maria Fabiola erfundene und ihren anderen Freundinnen aufgegriffene Geschichte über eine sexuelle Belästigung nicht bestätigten möchte. Während Eulabee damit schlagartig zur Außenseiterin wird, zieht Maria Fabiola den Vorort mit ihrer überaus anziehenden Erscheinung und ihrer manipulativen, realitätsverzerrenden Art zunehmend in ihren Bann. Höhepunkt der Inszenierung wird ihre Rückkehr nach einer mehrmonatigen Entführung, aus der sie angeblich auf spektakuläre Weise entkommen konnte. Echte Freundschaft, muss Eulabee in einem kritischen Moment schmerzhaft feststellen, hat Maria Fabiola wohl nie für sie empfunden. - Zwischen Eulabee, einer sympathischen Teenagerin mit den altersüblichen Fehltritten und schlechten Entscheidungen, und der pathologischen Lügnerin Maria Fabiola entsteht ein komplexes, toxisches Verhältnis, das seine Macht noch Jahrzehnte später nicht verlieren soll. Ein gut geschriebener Roman mit überzeugend ausgearbeiteten Charakteren, gerne zu empfehlen.