Vaters Wort und Mutters Liebe

In Tornedal, im finnischen Norden an der Grenze zu Schweden, lebt die Familie Toimi, Vater Pentti, Mutter Siri und zwölf Kinder auf einem Bauernhof. Das Erstgeborene starb als Säugling und dann noch ein fünfjähriges Mädchen. Die Mutter leidet lange Jahre am Tod des Mädchens, wofür sie den Vater verantwortlich macht. Erst durch die Vielzahl der folgenden Kinder überwiegt dann die Sorge um deren Leben und Werdegang. Vater Pentti war in jungen Jahren ein fröhlicher Mensch. Aber der Krieg gegen die Russen hat bei Soldat Pentti Traumata ausgelöst, mit denen er Zeit seines Lebens geplagt ist. Etliche der Kinder haben den elterlichen Hof nicht zuletzt wegen des immer übel gelaunten Vaters verlassen. Als eines der jüngsten Kinder einen schrecklichen Unfall hat, kommt der Großteil der Familie wieder mal zusammen. Das Treffen bringt aber die unterschiedlichen Lebensauffassungen und Verhaltensweisen der Geschwister deutlich zutage... - Im Verlauf des Romans werden die einzelnen Familienmitglieder alle ausführlich beschrieben; es sind sehr unterschiedliche Charaktere. Auch die sexuellen Neigungen sind naturgemäß verschieden ausgeprägt. Die Beschreibungen der vielen Protagonisten mit ihren Problemen, der auch dysfunktionalen Familie, sind sehr eindringlich, empfindsam und beeindruckend gestaltet. Und es ist auch eine Schilderung von Einsamkeit in der Großfamilie. Für die Unterscheidung bzw. Zuordnung der vielen Namen hilft die anfängliche Übersicht der Schlüsselfiguren mit jeweils kurzer Charakterisierung. Auch wenn der Anfang der Geschichte etwas sperrig wirkt, auch weil es vergleichsweise wenig Dialoge gibt, lohnt die Lektüre.