Abschied vom geliebten Hund

Mit dem Schreiben eines Erfahrungsberichts verarbeitet die Autorin den Tod ihrer Hündin Shira, die sie nach 15 gemeinsamen Jahren schweren Herzens gehen lassen muss. Monatelange Versuche, mit Medikamenten, Physiotherapie und Spezialnahrung das Leben des an schweren Arthrosen leidenden Tieres zu erleichtern, führen schließlich doch zu der unwiderruflichen Entscheidung, ein treues Hundeleben zu beenden, bevor es zur Qual für das Tier wird. Wie sehr die Autorin darunter leidet, diese Entscheidung zu fällen, ihre Trauer schon vor dem Tod des Hundes, die Gefühle von abgrundtiefer Verlassenheit und Verzweiflung, die oft auf Unverständnis stoßen ("ist doch nur ein Hund"), und dass es unbedingt nötig ist, Trauer zuzulassen und zu durchleben (nicht nur um ein Tier), schildert Radinger im ersten Teil des Buches. Die Autorin beschreibt ausführlich, wie sie alles Erforderliche überlegt und entschieden hat, zitiert aus Leserzuschriften, verweist auf Tierhalter-Trauergruppen, Bestattungs-, und Vorsorgemöglichkeiten und die Frage nach einem neuen Hund. Teil zwei widmet sich dem Neuanfang, angesichts des eigenen fortgeschrittenen Alters mit besonderem Blick auf die Herausforderungen für ältere Menschen, der Suche nach dem richtigen Hund - und der eigenen beglückenden Erfahrung mit einem Tierschutzhund aus Rumänien. Im Anhang Tipps zu Bestattungsformen, Haustierbetreuungsvollmacht, Erbe, Auslandstierschutzhunden. - Stellenweise sehr gefühlig, insbesondere zum Thema alte Menschen / alte Hunde (es gibt so viele tolle Initiativen!) hätte man sich mehr gewünscht. Trotzdem breit zu empfehlen.