Der Abstieg des Westens
In diesem Jahr feiert der frühere Grünenpolitiker und Außenminister Joschka Fischer seinen 70. Geburtstag. Als "Elder Statesman" hat er bereits verschiedentlich publizistisch aktuelle weltpolitische Entwicklungen analysiert. In seinem neuen Buch stehen nun Überlegungen zur künftigen Rolle Europas unter den Vorzeichen einer sich verändernden Weltordnung im 21. Jahrhundert im Mittelpunkt. Der Brexit und die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten 2016 markieren für Fischer den eigentlichen Übergang vom 20. in das 21. Jahrhundert. Als Weltmacht verlieren die USA an Bedeutung und China wächst immer stärker zu einer neuen globalen Supermacht heran. Europa läuft Gefahr, durch den Rückfall in alte nationalstaatliche Tendenzen seinen Abstieg in die weltpolitische Bedeutungslosigkeit zu beschleunigen. Nur wenn es gelingt, diesen Trend zu stoppen und die Strukturen der EU zu stärken, kann dieser destruktiven und für Deutschland gefährlichen Entwicklung Einhalt geboten werden. - Die lesens- und bedenkenswerten Darlegungen Fischers können ab mittleren Bestandsgrößen gut angeboten werden.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Abstieg des Westens
Joschka Fischer
Kiepenheuer & Witsch (2018)
233 S.
fest geb.