Der evangelische Papst
Der scheinbar provozierende Buchtitel verdeutlicht, dass der Autor beabsichtigt, den evangeliumsgemäßen, jesuanischen und auch jesuitisch geprägten Gedanken von Franziskus nachzuspüren. Evangelisch nicht im Sinne der Konfession, sondern im Sinne einer Orientierung am Evangelium. Immerhin titelte die erste Enzyklika von Papst Franziskus "Evangelii Gaudium"! Der Autor geht auf Spurensuche im Leben und in den Schriften des Papstes geleitet von der Grundfrage, ob Franziskus hält, was er verspricht? Batlogg schreibt aus erkennbarer Mitleidenschaft für die "Anstößigkeit" im positiven Sinne des Papstes. Seine wissenschaftlichen Analysen sind quellenmäßig und theologisch ausgesprochen fundiert. Er schreibt auch nicht vollkommen unkritisch. Das Lesen des Buches macht Freude, weil es so viele erzählende Elemente enthält und beim Lesenden manches Lächeln ermöglicht. Batlogg verfasst einen empfehlenswerten Rückblick, der zugleich hoffnungsfroher Ausblick ist. Für theologisch interessierte Leser/innen ab mittleren Beständen bzw. da, wo Papst-Bücher gefragt sind, sehr empfehlenswert.
Frank Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Der evangelische Papst
Andreas R. Batlogg
Kösel (2018)
303 S.
fest geb.