Aus dem Konzil geboren

Für den österreichischen Jesuitenpater Andreas R. Batlogg ist das II. Vatikanische Konzil ein Paradigmenwechsel in der Kirchengeschichte. Allerdings seien die Beschlüsse des Konzils immer noch nicht in Gänze umgesetzt worden und der Blick auf die Aus dem Konzil geboren Errungenschaften polarisiere mittlerweile Teile der katholischen Kirche. In diesem Zusammenhang warnt er vor restaurativen Tendenzen, da die Zahl der Priester und Bischöfe wachse, die sich in die Zeit vor dem Konzil zurückwünsche. Dem Autor geht es jedoch nicht um das Abarbeiten einer Aufgabenliste, sondern um die Weiterentwicklung der Themen des Konzils: Außer der Neupositionierung der Kirche gegenüber Religionsfreiheit, Ökumene und einer demokratischen Weltordnung ist für Batlogg der enge Dialog zwischen Theologen und Bischöfen während des Konzils etwas, auf das sich wieder zurückbesonnen werden sollte. Auch 60 Jahre nach dem Beginn des Konzils sind die Inhalte von damals also immer noch aktuell. Vielleicht habe sich die Sprache etwas verändert und der Kreis der Zeitzeugen werde immer kleiner, aber bis sich das Konzil bis in die entferntesten Winkel durchgesetzt habe, dauere es noch seine Zeit, so der Autor. - Für theologisch Interessierte eignet sich der kommentierende, teilweise persönliche Blick auf das letzte Konzil. Auch Menschen, die die Ökumene vorantreiben wollen, finden hier sicher Bestärkung. Eher für größere Büchereien empfehlenswert.

Sebastian Heuft

Sebastian Heuft

rezensiert für den Borromäusverein.

Aus dem Konzil geboren

Aus dem Konzil geboren

Andreas R. Batlogg
Tyrolia-Verlag (2022)

222 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 612601
ISBN 978-3-7022-4063-9
9783702240639
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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