Inselgrab

Um Mittsommer herum wird die kleine südschwedische Insel Öland von vielen Touristen und Urlaubern bevölkert - unter den Sommergästen befindet sich auch ein Heimkehrer, der vor mehr als 60 Jahren die Ostseeinsel verlassen musste und seitdem nicht mehr auf Öland gewesen ist. Er ahnt, dass er seine alte Heimat nicht lebend verlassen wird, doch vorher will er noch blutige Rache an jener Familie üben die ihm alles genommen hat. - "Inselgrab" ist der vierte Band der preisgekrönten Jahreszeitenserie (u.a. Bester Kriminalroman des Jahres 2007 für "Öland", s. BP 08/367) des schwedischen Krimiautors Johan Theorin. Dabei ist es zwar aufgrund verschiedener Anspielungen im Buch empfehlenswert, jedoch nicht zwingend erforderlich die Bücher in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen. Die Handlung wird aus der Perspektive verschiedener Protagonisten erzählt. In Rückblenden erfährt der Leser, was dem Heimkehrer seit seiner Flucht aus Schweden widerfahren ist und weshalb er sich an der sehr wohlhabenden Familie Kloss rächen will. Auch wenn sich der der schwedische Autor am Anfang viel Zeit lässt die Atmosphäre auf seiner Heimatinsel zu schildern, entwickelt das Buch einen zunehmenden Sog, der in einem fulminanten Finale gipfelt. Dabei wächst die Handlung mit jeder Seite zu einer größeren Geschichte: Von einem scheinbar einfachen Verbrechen zu einem Geflecht aus Jahrzehnte alten Vergehen und Familienkonflikten. Dabei kommen auch historische Ereignisse vor allem der 1930er Jahren zum Tragen. Interessant und packend geschrieben, ist das Buch sehr zu empfehlen. (Übers.: Susanne Dahmann u. Kerstin Schöps)