Soldaten im Widerstand

Thema dieser detaillierten und trotz schwieriger Quellenlage sorgsam recherchierten Darstellung ist die "Strafdivision 999", in der zwischen 1942 und 1945, als die Reserven an Soldaten immer knapper und der Bedarf immer größer wurde, "wehrunfähige" Männer zum Dienst in der Wehrmacht gezwungen wurden. Neben Kriminellen gehörten auch Kommunisten, Sozialdemokraten, Pazifisten, aus religiösen bzw. anderen Gründen Widerstand Leistende, aber auch solche, die nach Verbüßung ihrer Gefängnisstrafe bzw. KZ-Haft von der Gestapo überwacht wurden, dazu. So verschieden die einzelnen Männer auch waren, so stimmten sie darin überein, auch während des aufgezwungenen Wehrdienstes den Widerstand - soweit möglich - weiterzuverfolgen. Um ein Gesamtbild erstellen zu können, versucht der Autor die verschiedenen Protagonisten in ihren persönlichen Rahmenbedingungen und in ihrer Motivation zu fassen, ihren Einsatz an einzelnen Kriegsschauplätzen und ihr teilweises Überlaufen zu den Partisanen zu rekonstruieren sowie die ernüchternden Erfahrungen in den Kriegsgefangenenlagern durch die Konfrontation mit immer noch überzeugten Nationalsozialisten zu verdeutlichen. Im letzten Kapitel widmet sich Käppner den Lebenswegen einzelner im Buch vorgestellten Widerständler in Uniform nach 1945, die sich politisch wie gesellschaftlich in der BRD bzw. der DDR engagierten. - Ein aktuelles Buch, das informiert und zu Diskussionen einlädt!