Einer fehlt

Der mittlerweile 71-jährige Autor Thommie Bayer schreibt seine Bücher in einem leichten Tonfall, aber doch mit inhaltlicher Tiefe. In seinem neuen Roman geht es um drei Männer im Rentenalter, die sich in den 1970er Jahren während eines Roadtrips nach Italien kennengelernt haben. Die Leichtigkeit des ersten gemeinsamen Abenteuers mündete in eine tiefe Freundschaft, die trotz Treuebrüchen und räumlicher Distanz bis ins Alter bestehen blieb. Nun ist einer der drei Männer, dessen Frau plötzlich verstorben ist, verschwunden. Der zurückhaltende Paul, ein ehemaliger Lektor, macht sich zusammen mit dem charismatischen Musiker Schubert auf die Suche nach Georg, dem Künstler. Auf ihrer gemeinsamen Reise nach Wien und Ligurien reflektieren sie über die Vergangenheit und erkennen, was im Leben wirklich von Bedeutung ist. – Bayer nimmt die Leserschaft mit auf eine sentimentale Erinnerungsreise, die wegen der Personensuche mit ungewissem Ausgang manchmal wie ein Krimi anmutet und am Ende ein warmes, melancholisches Gefühl hinterlässt.