Der Junge aus dem Meer
Im irischen Fischerdorf Donegal liegt eines Tages ein Säugling in einem Fass am Strand. Das ganze Dorf nimmt Anteil am Schicksal des "Jungen aus dem Meer", jeder will ihn gern einen Tag lang betreuen – bis sich der Fischer Ambrose Bonnar entschließt,
den Jungen in seine Familie aufzunehmen. Mit seiner Frau Christine hat Ambrose bereits den zweijährigen Sohn Declan, der verstört auf den Familienzuwachs reagiert. Aber Ambrose empfindet den Jungen aus dem Meer als perfekte Ergänzung seiner Familie, im Gegensatz zu Phyllis, der Schwester von Christine. Dennoch adoptieren die Bonnars den Jungen und geben ihm den Namen Brendan. Von nun an wird von der Dorfbevölkerung die Entwicklung der Familie Bonnar beobachtet und begleitet. Der berufliche Werdegang von Ambrose, die Entwicklung der Beziehung zwischen Christine, ihrer Schwester Phyllis und dem gemeinsamen Vater, aber vor allem das Verhältnis zwischen Brendan und Declan werden über mehrere Jahre hinweg erzählt. – Ein gut lesbarer Roman über Familienzusammenhalt, getragen von einer Hoffnung, die das Leben erst erträglich macht. Sehr gerne empfohlen.
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Junge aus dem Meer
Garrett Carr ; aus dem Englischen von Kathrin Razum
Rowohlt Hundert Augen (2025)
412 Seiten
fest geb.
Auszeichnung: Roman des Monats