Folge dem weißen Kaninchen

Philipp Hübl, Juniorprofessor für Theoretische Philosophie an der Uni Stuttgart, will im Sinne der "Analytischen Philosophie" Probleme und Fragen des Alltags so einfach wie möglich ohne Fachjargon präzise auf den Punkt bringen. An den Beispielen Vernunft, Sprache und Träumen, Glauben an Gott, Willensfreiheit und Bewusstsein, Wahrheit und Schönheit, Körperlichkeit und Leben demonstriert er in diesem Buch seine philosophischen Gedanken unterhaltsam, anschaulich und weithin glaubhaft nach dem Motto "Philosophen gehen in ihrer Neugier dem Alltäglichen auf den Grund". Am Kapitel "Glauben. Der Gott im Gehirn" (dem schwierigsten philosophischen Thema) und "Leben. Der Sinn des Todes" (der existenziell jeden Menschen berührendsten Frage) nachgeprüft, zeigt sich dem Leser dieser Seiten, dass durch mancherlei neue oder erneuerte Wissenschaften zwar auch dem Philosophen neue Argumente geliefert werden, dass aber nach vielen interessanten Argumenten, Hinweisen und Beobachtungen die letzten und den Menschen eigentlich einzig berührenden Fragen nicht beantwortet werden können; dass also zwischen Aristoteles und Hawking kein entscheidender philosophischer Fortschritt zu entdecken ist. Wer gerne bedenkenswerte Hinweise "über Gott und die Welt" zu sammeln und zu verarbeiten liebt, findet bei der Lektüre dieses anspruchsvollen und nicht leicht zu bearbeitenden Buches eine Menge, nicht aber alle erwünschten Antworten. Das "weiße Kaninchen" kann nämlich sehr wohl in die Welt des philosophischen Fragens führen, nicht aber zu den Antworten, die auch der aufgeklärte Mensch bis heute nicht geben kann. - Für Büchereien mit anspruchsvollen Angeboten möglich.