Wenn Wahrsagen so einfach wäre
Der Titel ist der Auftakt zu einer neuen Reihe. Es hat ein sehr schönes, mystisch passendes Cover, Schwarz-Weiß-Illustrationen im Buch und Wahrsagekugel über jedem Kapitel. Also vom Verlag liebevoll und aufwändig gestaltet. Sorry kommt auf eine Akademie für magisch begabte Kinder. Sie stammt aus einer alten Wahrsager-Familie. Ihre Mutter ist auf der Schule Schulleiterin, was Sorry extra große Bauchschmerzen bereitet, zumal sie in den Augen der Mutter im Vergleich zu ihrer Schwester nicht sonderlich begabt ist. Sorry kann nur ganz kurz, so zwei Minuten, in die Zukunft schauen. Für die großen Vorhersagen taugt sie leider nicht. Das Buch erinnert zu Beginn im Schulaufbau ein wenig an Harry Potter. Nur gibt es hier neun Arten des Wahrsagens und eine davon, die der Nekromantie, ist die verpönte. Das erfordert zu Beginn von den Leser/-innen sehr viel Aufmerksamkeit, denn natürlich haben alle Wahrsagedisziplinen so ihre Eigenheiten. Sorry freundet sich mit der Tochter des Hausmeisters und einem Nekromanten an und gehört damit nicht zu den angesagten Schüler/-innen der Schule. Aber, und das ist die Kernaussage des Buches, jedes Talent ist wertvoll. Dabei muss man vielleicht neue Wege gehen, um sein Talent herauszuarbeiten und unter Beweis zu stellen. Damit spielen natürlich auch Vorurteile eine Rolle. Denn nicht immer ist der erste Blick der richtige und nicht immer haben die anderen recht mit dem Urteil zu einer Person oder Begabung. Das arbeitet das Buch auch sehr schön heraus. Das Buch ist spannend, mystisch und humorvoll geschrieben mit viel Mut, zu sich selbst zu stehen, auch wenn man meint, nicht gut genug zu sein. – Gerne empfohlen!
Daisy Liebau
rezensiert für den Borromäusverein.
Wenn Wahrsagen so einfach wäre
Sarah M. Kempen ; mit Illustrationen von Alica Räth
Schneiderbuch (2021)
Akademie Fortuna
284 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10