Die jüngste Tochter
Benannt nach der jüngsten Tochter des Propheten Mohammed wächst Fatima als jüngste Tochter einer algerischen Familie in einem Vorort von Paris auf. Ihre Eltern, besonders ihr Vater, wollten eigentlich einen Sohn, und schon früh merkt sie, dass sie sich wohler fühlt in der Gesellschaft von Jungs, dass sie keine typischen Mädchendinge mag. Fatima spürt die Erwartungen ihrer Familie, der Tradition und der Religion, der sie sich verpflichtet fühlt. Doch da ist diese nagende Stimme in ihr, die nicht aufhört, zu wiederholen, wer sie eigentlich ist. Es sind viele Facetten, die da zur Sprache kommen, jedem Kapitel vorangestellt, wie ein Mantra. Und doch muss sie sich weiter auf die Suche machen nach ihrem wahren Ich, nach ihrer ganz eigenen Art zu leben und zu lieben. Die Kontraste scheinen unvereinbar - Muslimin und lesbisch - darf das sein? Eindringlich lässt uns die Autorin in ihrem autobiografischen Roman teilhaben an ihren inneren Konflikten. Bei Bedarf einsetzbar.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Die jüngste Tochter
Fatima Daas ; aus dem Französischen von Sina de Malafosse
claassen (2021)
192 Seiten
fest geb.