Die Polizisten

Die Polizisten Aristide, Virginie und Érik, ihr Gruppenchef, fahren am Abend zu einem brennenden Abschiebegefängnis, von wo sie einen tadschikischen Flüchtling zum Pariser Flughafen überführen sollen. Virginie ist froh über den Einsatz, der sie Die Polizisten von der am nächsten Tag bevorstehenden Abtreibung ablenkt. Sie ist ungewollt schwanger von Aristide; die Stimmung zwischen den beiden ist seither angespannt. Als sie den abgewiesenen Asylbewerber in Empfang nehmen, wirft eine Aktivistin ihnen die Unmenschlichkeit ihres Tuns vor; den bereits mehrfach gefolterten Asomidin Tohirov werde in seiner Heimat der sichere Tod erwarten. Auf dem Weg zum Rückführungsterminal, in der Enge des Polizeiwagens, stellt Virginie den Auftrag in Frage. Érik und Aristide reagieren auf ihre Weise, was für einigen Aufruhr sorgt, bis sich die drei am Ende des Einsatzes trennen. - Der wenige Handlungsstunden umfassende Roman zeigt die Menschen hinter "der Polizei": wie sich die Belastung ihrer Arbeit ins Privatleben auswirkt, der Umgang mit ihrer Rolle, ihre persönlichen Probleme. Einige diskussionswürdige Themen reißt das kurze Buch nur an; die Figuren bleiben auf Distanz. Mit seinem kleinen Spannungsbogen liest sich der Roman jedoch flüssig und ist, bis auf teilweise etwas derbe Dialoge, breit einsetzbar. (Übers.: Amelie Thoma)

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Polizisten

Die Polizisten

Hugo Boris
Ullstein (2018)

188 S.
fest geb.

MedienNr.: 595350
ISBN 978-3-550-05046-6
9783550050466
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.