In guten Händen
Kinder brauchen Bindungs- und Beziehungserfahrungen. Ausgehend von dieser alten Weisheit beschreibt die Autorin zunächst vergangene mythische Vorstellungen von der Betreuung und die Wandlung des Bildes vom Kind. Sodann formuliert sie Merkmale der Bindung und die veränderten Bindungsbedürfnisse in den verschiedenen Altersstufen. Von der Kernfamilie über Großeltern und Verwandte, Probleme und Schwierigkeiten ansprechend und auf die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland eingehend, diskutiert sie die Möglichkeiten der familienergänzenden Kleinkindererziehung, stellt Kriterien für Kita und Tagespflege vor samt Hinweisen für die Eingewöhnungsphase und weitet den Blick auf Kindergarten, Schulzeit und Kinderfreundschaften. Das breit angelegte, mit vielen Beispielen ausgestattete Buch aktiviert immer wieder die persönlichen Vorstellungen der Leser, erfordert aber ein beträchtliches Maß an Geduld bei der Lektüre.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
In guten Händen
Nora Imlau
Ullstein (2022)
351 Seiten
fest geb.