Ein weiter Weg
Der 12-jährige Waisenjunge Joseph hat seine Mutter und Schwester an Typhus und seinen Vater bei einem Unfall verloren. Alles, was ihm bleibt, ist sein Pferd, das man unerlaubter Weise verkauft. Wild entschlossen macht er sich auf den Weg, es zurückzuholen. Dabei trifft er auf den einsamen, chinesischen Jungen A-kih, der ebenfalls auf der Suche zu sein scheint. Obwohl sie sich nur durch Zeichen verständigen können, werden sie beste Freunde und erleben viele gefährliche Abenteuer miteinander. So treffen sie auf eine Grizzlybärin mit ihren Jungen, helfen einer Frau, ihr Baby zur Welt zu bringen, sausen mit einem Kanu durch tosende Stromschnellen. Josef reitet ein Pferderennen im Indianerdorf mit und steht schließlich einem Verbrecher und Mörder gegenüber. - Doch dieses Buch ist viel mehr als eine wilde Reise von einem Abenteuer ins nächste. Es ist eine Geschichte über tiefgehende Freundschaft zwischen den beiden Jungen und über Familie. Durch die Ich-Perspektive, aus der Joseph erzählt, nimmt der Leser an seinen Erinnerungen an seine Familie teil, die oft sein schon erwachsenes Handeln beeinflussen. Erwähnenswert ist auch die wunderschöne Beschreibung der Landschaft. Sowohl für Abenteurer als auch gefühlvolle, nicht nur jugendliche Leser sehr zu empfehlen! (Übers.: Annette von der Weppen)
Nicole Lorrig
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein weiter Weg
Dan Gemeinhart
Königskinder (2017)
269 S. : Ill.
kt.