Die Erben der Erde

Der zwölfjährige Hugo Llor wird arg vom Schicksal gebeutelt. Sein Vater ist von einer Seefahrt nicht zurückgekehrt, Seine Mutter muss sich zwangsweise mit einem Witwer zusammentun, der sie ständig übel behandelt, und seine Schwester wird in ein Kloster gesteckt. Hugo wird von dem Werftbesitzer Arnau Estanyol (siehe "Die Kathedrale des Meeres", BP 08/341) unter seine Fittiche genommen. Aber da gibt es die herrschsüchtige Familie Puig, die Estanyol mit fingierten Beschuldigungen vernichtet. Der Sohn Bernat kann mit Hugos Hilfe fliehen, wird Korsar und kommt Jahre später als Admiral der kastilischen Flotte wieder. Hugo erleidet nach Estanyols Tod ein wechselvolles Schicksal. Eine jüdische Familie verschafft ihm Arbeit in ihrem Weinberg und weiht ihn in die Geheimnisse der Weinerzeugung ein. Hugos Liebe zu einer Jüdin endet tragisch. Bei dem Pogrom 1391 wird sie wie tausende anderer vom rasenden Mob getötet. Hugo wird eines Tages ein Säugling gebracht; es ist das Kind seiner Schwester. Dieses Mädchen, das er Mercc nennt, wird sein Lebensinhalt. - Man merkt, dass der Autor die mittelalterliche Geschichte Barcelonas und Kastiliens akribisch studiert hat. Es gibt eine unendliche Fülle von historischen Details und architektonischen Hinweisen, speziell über die Kirchenbauten in Barcelona. Das Schisma jener Zeit ist immer wieder Thema, genauso wie das Konzil in Konstanz. Und dann nehmen natürlich die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen um das Königreich Kastilien breiten Raum ein. Ein in einfacher Sprache geschriebener historischer Roman. Ein interessantes Buch, insgesamt gesehen aber doch zu lang. Wer sich daran nicht stört, wird sicher Gefallen an der opulenten Geschichte finden. (Übers.: Michaela Meßner, Laura Haber und Carsten Regling)