Der Schatten von Tulum

Als der Investmentbanker Jake Friedman das Angebot des mexikanischen Milliardärs Sanchez, in ein zwielichtiges Geschäft einzusteigen, ablehnt, wird Jake kurz nach der Besprechung in Mexiko City entführt. Zunächst glaubt er, dass Sanchez ihn loswerden Der Schatten von Tulum will, doch bald scheint es, dass das Verbrechen einen anderen Hintergrund hat. Ende der 1960er Jahre hat Jake als Harry Simms einen Hippie-Trip durch Mexiko gemacht und sich in Tulum mit einer Einheimischen eingelassen. Die Frau bekam ein Kind von ihm und wurde von ihrem Dorf verstoßen. Nun holt ihn diese Vergangenheit ein. Bechtle verknüpft in seinem Roman die Welt der Banker mit den Mythen der Maya, wobei auch übersinnliche Phänomene in die Geschichte einfließen. Hier beginnt ein nebulöses Verwirrspiel um die Hintergründe der Entführung. Die tragenden Charaktere sind realistisch gezeichnet. Ihre inneren Widersprüche werden glaubwürdig thematisiert. Jakes Leben als Investmentbanker wird durch einen Wechsel der Zeitebenen parallel zum Trip durch Mexiko geschildert, wodurch sich nicht nur zwei völlig unterschiedliche Welten gegenüberstehen, sondern auch der Konflikt der Hauptfigur in den Mittelpunkt rückt.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Schatten von Tulum

Der Schatten von Tulum

J.R. Bechtle
Frankfurter Verlagsanstalt (2021)

377 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 606089
ISBN 978-3-627-00291-6
9783627002916
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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