Burgkinder
Kurz vor Kriegsende, gerade als US-Truppen bei Remagen den Rhein überqueren wollen, stirbt der bekannte Schriftsteller Hermann Fürst auf seiner idyllisch am Rhein gelegenen Burg. Bald darauf wird dort ein Feldlazarett unter Führung von Leutnant Rob Wiseman eingerichtet. Dieser lässt sich mit Fürsts Schwiegertochter Erika ein, kehrt bald darauf in die USA zurück und wird dort ein erfolgreicher Unternehmer. Nach vielen Jahren taucht plötzlich Erikas Sohn Friedemann bei ihm auf und die Vergangenheit holt ihn wieder ein. - Der Autor J.R. Bechtle verarbeitet in seinem neuen Roman seine eigene Familiengeschichte, denn sein Großvater war zur Zeit des Ersten Weltkriegs ein bekannter deutscher Autor und er selbst ging als Unternehmensberater in die USA. So wirken die Verflechtungen und historischen Hintergründe seiner Erzählung authentisch und nachvollziehbar. Die Charaktere haben Tiefe und entwickeln sich im Laufe der Handlung weiter. Insgesamt ist es ein unterhaltsamer und wendungsreicher Roman, geschrieben in einem lebendigen Stil und für alle Büchereien gut zu empfehlen.
Elisabeth Kemper
rezensiert für den Borromäusverein.
Burgkinder
J.R. Bechtle
Frankfurter Verl.-Anst. (2018)
474 S.
fest geb.