Den Himmel mit Händen fassen

Fasten hat in den letzten Jahren eine gewisse Popularität erlangt. Auf etwas verzichten, Ballast abwerfen - das ist gut für die Gesundheit und auch für die Umwelt. Doch woher kommt das Wort "fasten" eigentlich? Wer im neuen "Lesebuch für Fastenzeit, Den Himmel mit Händen fassen Karwoche und Ostern", das Rudolf Bischof und Klaus Gasperi herausgegeben haben, die Erklärung des Wortes "fasten" liest, erlebt durchaus eine Überraschung. Im Althochdeutschen bedeutete das Wort "fasten" keineswegs "verzichten", im Gegenteil, es heißt vielmehr: "festhalten". In dieser Richtung also muss der Sinn des Fastens gesucht werden: Es geht nicht um das Verzichten als solches, wir sollen vielmehr durch das Loslassen von Unwichtigem zurückfinden zu dem, was uns Halt und Sinn gibt, woran wir uns festhalten können. Die nächste Überraschung: Die Herausgeber haben für ihr Lesebuch zur Vorbereitung und Begleitung der österlichen Tage neben biblischen Texten nicht in erster Linie religiös-meditative und fast keine theologischen, dafür umso mehr literarische Texte ausgewählt. Es sind Gedichte und kurze Erzählungen, die direkte oder auch eher indirekte religiöse Erfahrungen und Erlebnisse zum Ausdruck bringen. Es sind weniger ausformulierte Erkenntnisse und Einsichten als vielmehr neue Zugänge, neue Perspektiven, neue Formulierungen, die man aus den Texten mit Gewinn ziehen kann. So kann dieses Lesebuch für viele Leserinnen und Leser zum Anlass werden, Fastenzeit und Ostern wieder neu zu erleben und dabei das Wesentliche in den Blick zu bekommen.

Den Himmel mit Händen fassen

Den Himmel mit Händen fassen

Rudolf Bischof, Klaus Gasperi (Hg.)
Tyrolia-Verlag (2022)

223 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 750094
ISBN 978-3-7022-4053-0
9783702240530
ca. 24,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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Auszeichnung: Religiöses Buch des Monats