Rosa und Bleistift unterwegs im Land der Bilder
Nachdem die kleine Irma den ganzen Nachmittag an ihrem Bild gezeichnet hat, liegt sie nun schlafend im Bett. Während die von ihr viel benutzten blauen und braunen Buntstifte schon lange erschöpft in der Stiftekiste liegen, sind der Bleistift und
der kleine rosa Stift immer noch wach. Die neugierige Rosa überredet den eher zögerlichen Bleistift zu einem verrückten Abenteuer. Gemeinsam springen sie kurzerhand in Irmas Bild mit dem tollen blauen Auto, um eine Spritztour durch Irmas Fantasiewelten zu unternehmen, ohne vom gestrengen Radiergummi bei ihrem verbotenen Treiben entdeckt zu werden. Die Reise durch wechselnde Landschaften ist aufregend und bunt. Niemand kann die beiden Abenteurer aufhalten, leere Seiten werden einfach mit einer schnell gezeichneten Brücke übersprungen. Erst als Bleistift einen Unfall baut, ist guter Rat teuer. Die wieder aufgewachte Irma könnte helfen, wenn sie nicht so große Angst vor dem schrecklichen Etwas hätte, das irgendwo auf sie lauert. Doch gemeinsam lässt sich so ein Monster besiegen und mit Hilfe des plötzlich aufgetauchten Radiergummis in ein freundliches Wesen verwandeln. War das alles nur ein Traum der kleinen Irma? – Das 2011 unter dem Titel "Rosa und Bleistift" schon einmal erschienene, nun überarbeitete Bilderbuch hat nichts von seinem sprachlichen Witz und seiner gestalterischen Vielseitigkeit verloren. Rassmus spielt mit Farben, Formen und einer großen Bandbreite an Illustrationsstilen und zeigt auf sehr vergnügliche Weise, was man mit bunten Stiften und einem Blatt Papier so alles machen kann. Das vielschichtige und überaus kreative Bilderbuch mit seinen ungewöhnlichen Protagonisten erzählt von Freundschaft und Mut und gibt der schöpferischen Fantasie von Kindern viel Raum.
Angelika Rockenbach
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Rosa und Bleistift unterwegs im Land der Bilder
Jens Rassmus
Edition Nilpferd (2025)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4