Im Verborgenen

Wien, 1944. Wer hätte gedacht, dass Eva, die bieder wirkende Sekretärin des Oberkirchenrats, ihr Leben riskiert, um verfolgten Juden zur Flucht zu verhelfen? Doch Eva, eigentlich Genofeva, hat schon viel hinter sich. Als vormals überzeugte Sozialistin wurde sie gefoltert und ausgewiesen, ihre beiden Söhne sind irgendwo in Russland und ihr Mann ist auf der Flucht. Eva hat jeden Kontakt verloren, trotz allem jedoch nicht ihren Lebensmut und ihren Glauben an das Gute. So wird sie zur stillen Heldin, die tapfer weiterkämpft für ein kurzes Glück. - Das Buch ist sehr nüchtern geschrieben, ähnelt oft einem Bericht. Trotzdem - oder gerade deshalb - geht es unter die Haut. Als Mitarbeiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands konnte Arnautovic für diesen Roman auf wahre Begebenheiten zurückgreifen. Treffend spiegelt der Roman die Wirrnis und Schrecken der Kriegszeit. Sehr zu empfehlen.