Im Kreuz ist Leben

Dieses Buch versammelt Predigten des früheren Regensburger Erzbischofs Gerhard Ludwig Müller zum Osterfestkreis von Aschermittwoch bis Pfingsten. Es handelt sich um klassische Lehrpredigten zu den Glaubensinhalten der jeweiligen Festtage. So geht es in den Texten zu Aschermittwoch um die Besinnung "auf die Gnade der Gotteskindschaft", um die Versuchung des Glaubenszweifels und um die Versöhnung mit Gott. An Gründonnerstag predigt er über die Eucharistie sowie über die Rolle und Bedeutung des Priesteramtes. In seinen Osterpredigten verteidigt er den christlichen Glauben an die Auferstehung in teils scharfen Worten gegen Kritiker und Zweifler. Oft spricht Müller mehrere zusammenhängende Themen an, die er dann aber aufgrund der begrenzten Zeit nur anreißen kann. Sein Stil ist eher abstrakt als anschaulich und durchsetzt mit formelhaften Ausdrücken: "Wenn wir uns mit dem Sohn Gottes und Hohenpriester des Neuen Bundes zu den Ärmsten hinunterbeugen, dann vollendet Gott seine Liebe zu uns armen Sündern in unserer Liebe zu den Armen und Sündern. Wenn alle Getauften und die geweihten Hirten auf unterschiedliche Weise Diener des Hohenpriesters Christi sind, dann machen wir uns die Aufforderung des Hebräerbriefs zu eigen: "Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen' (Hebr 10,24)." Verschiedentlich kritisiert er scharf, aber auch pauschal "die Gesellschaft" und ihr Unverständnis, ja ihre Feindseligkeit gegenüber der Kirche; einige seiner Äußerungen könnte man für Anzeichen von Wagenburgmentalität halten, wüsste man nicht, dass Müller als Theologe intellektuelles Format bewiesen hat. - Seine Predigten zur Passions- und Osterzeit rufen den Sinn der Festtage dieser Zeit ins Gedächtnis und geben auf diese Weise klare Orientierung. Gleichzeitig geben sie Einblick in die Geisteshaltung des Mannes, der seit Juli 2012 die Glaubenskongregation in Rom leitet.