Yadriel & Julian

Yadriel will ein Brujo sein und sich wie die anderen in der Gemeinschaft der Brujx um die Geister der Verstorbenen kümmern. Doch weil er trans ist, verwehrt sein Vater ihm die Zeremonie, bei der er seine Kräfte erhalten soll. Da Yadriel als Frau geboren wurde, ist sein Vater der Meinung, er müsste eine Bruja werden und die Künste der Heilung erlernen. Irgendwann beschließt Yadriel, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Zusammen mit Maritza, seiner Cousine, bereitet er das Ritual im Geheimen vor und führt es kurz vor dem Tag der Toten, dem Día de los Muertos, durch. Es funktioniert und er erhält von der heiligen La Santa Muerte seine Kräfte. Völlig euphorisch versucht er sofort, einen Geist zu beschwören. Das funktioniert zwar, allerdings hat er nicht den Geist beschworen, den er eigentlich wollte. Stattdessen steht der Geist von Julian, einem Klassenkameraden, vor ihm. Und der weigert sich, ins Reich der Toten entlassen zu werden, weil er erst herausfinden will, wie er gestorben ist. Also schließen die beiden einen Pakt: Yadriel hilft Julian herauszufinden, wie er gestorben ist. Dafür lässt Julian sich dann freiwillig ins Reich der Toten entlassen. Was zunächst ganz einfach klingt, entpuppt sich als komplex. Julians Tod ist nicht einfach aufzuklären und je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fürchtet sich Yadriel davor, ihn gehenlassen zu müssen. - Die Story rund um Geister und Friedhöfe wird spannend und interessant erzählt. Gleichzeitig bietet sie auch interessante kulturelle Einblicke rund um den Día de los Muertos. Die emotionale Nähe, die man mit den Figuren, besonders Yadriel, über die Zeit aufbaut, wertet das Gesamtpaket zusätzlich auf. Seine Sorgen und Probleme bezüglich seiner Trans-Identität sind verständlich und nachvollziehbar, aber nicht aufdringlich, in die Geschichte eingebaut und bieten so einen Mehrwert für die Story.