15 kopflose Tage

Laurence (15) trägt für sein Alter viel zu viel Verantwortung. Er muss sich um seinen kleinen Bruder Jay (6) kümmern und dafür sorgen, dass seine alkoholkranke depressive Mutter wenigstens pünktlich zur Arbeit geht. Sie leben in einer heruntergekommenen Wohnung, doch mehr können sie sich nicht leisten. Bei einem Radioquiz will er eine Urlaubsreise für die ganze Familie erspielen, dafür gibt er sich als sein verstorbener Vater aus und muss jeden Tag zur gleichen Zeit heimlich eine Telefonzelle aufsuchen. Als seine Mutter nicht heimkommt, glaubt er zunächst an einen Alkoholabsturz, doch im Laufe der Tage wird seine Angst immer größer, sie nie mehr wiederzusehen. Verzweifelt versucht er, an Geld zu kommen und nach außen den Anschein von Normalität zu bewahren, denn eine neugierige Nachbarin hat schon mehrfach gedroht, die Behörden zu alarmieren. Seine größte Angst ist, dass er und Jay in getrennte Pflegefamilien kommen. Er spürt seine Mutter auf, die sich zunächst weigert, zurückzukommen. Mitschülerin Mina wird immer mehr zu seinem einzigen Halt, mit ihrer Hilfe schafft er es endlich, sich Unterstützung zu holen. Auch seine Mutter versucht endlich, mit einer Therapie ihre Sucht zu überwinden, sodass es Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt. - Cousins' Debütroman schildert das Leben mit einem alkoholkranken Elternteil authentisch. Sehr anrührend ist die Liebe, mit der sich Laurence um den kleinen Jay kümmert und auch die Beharrlichkeit, mit der er versucht, seiner Mutter eine Zukunftsperspektive zu verschaffen. Auflockernd wirken die eingestreuten Comicelemente und die z.T. sehr skurrilen Handlungen von Laurence. Gerne empfohlen, denn das Buch regt an, in der eigenen Umgebung genau hinzuschauen und Hilfe anzubieten. (Übers.: Anne Brauner)