Der Junge, der sein Herz wiederfand

Auf der Flucht vor marodierenden Horden im Kongo verliert Emmanuel zuerst seine Schwestern und nach wochenlangem Marsch durch den Dschungel in einem Hinterhalt auch seine Mutter. Allein die Adresse seines Onkels, der in einem Hotel in Durban, Südafrika arbeitet, lässt ihn entgegen aller Wahrscheinlichkeit auf ein Wiedersehen mit ihr hoffen. Nur hat man dort noch nie etwas von diesem Onkel gehört ... So versucht der Junge, sich auf dem harten Pflaster einer der Ausfallstraßen durchzuschlagen, einsam, hungrig, immer in Gefahr, wegen ein paar Cents sein Leben zu verlieren. Eine alte Frau liest ihn dort auf und nimmt den in seinem Kummer gefangenen Widerspenstigen mit auf eine Entdeckungsreise in die wunderbare Wildnis der Drakensberge. Warum, wird erst im Lauf der Geschichte klar; denn Esther hat vor vielen Jahren durch eine Entführung ihren eigenen Sohn verloren. Zwei zutiefst verwundete Seelen finden auf einem zunächst sehr beschwerlichen und von gegenseitigen Verletzungen immer aufs Neue beschwertem Weg zueinander; denn Esther braucht Emmanuel ("Ich möchte wissen, was auf dieser Welt noch Bestand hat, wofür es sich zu leben lohnt") und Emmanuel erkennt, wie sehr auch er Esther braucht, die ihm hilft, sein verhärtetes Herz wieder zu öffnen. Eine sehr einfühlsam und glaubhaft erzählte Geschichte, die Hoffnungslosigkeit und Härte Menschlichkeit und Mitgefühl entgegensetzt. Beeindruckend! Gern empfohlen, für Jugendliche und Erwachsene.