Augustas Garten

Jedes Mal, wenn Augusta die Mutter fragt, wann sie wieder nach Hause fahren, wird das Mädchen vertröstet. "Bald", sagt ihre Mutter dann. Ihr Umzug zu Eduard, dem neuen Freund der Mutter, wurde Augusta als schöne Ferienreise schmackhaft gemacht. Doch inzwischen vermisst die Kleine ihren Vater so sehr, dass sie der Mutter am Tag vor ihrem sechsten Geburtstag ganz leise ihren sehnlichsten Wunsch verrät: Sie möchte nach Hause. Erst jetzt sagt ihr die Mutter die Wahrheit. Schockiert darüber, dass die Mutter sie belogen hat, packt Augusta ihre Sachen und schleicht sich am nächsten Morgen aus dem Haus, während die Mutter liebevoll die Geburtstagsfeier vorbereitet. Aus der Sicht und in der Sprache des Kindes erzählt Heuser von der Machtlosigkeit und Verzweiflung eines Kindes angesichts der Trennung der Eltern und der erzwungenen Anpassung an die neue Familiensituation. Gleichzeitig bindet die Autorin in diesem spannenden Roman die schwierige Situation der ebenso sensibel gezeichneten Mutter durch deren innere Monologe und die Beschreibung ihrer Ängste realistisch mit ein.