Wenn wir heimkehren

In Luxemburg kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wird Margot, eine Tochter aus besserem Hause, von einem Deutschen ungeplant schwanger und siedelt nach Trier über, wo sie eine arrangierte Zweckehe eingeht. Nach dem Krieg trennt sie sich von ihrem gewalttätigen Wenn wir heimkehren Mann und bringt sich und den kleinen Sohn Fred als Kellnerin im Casino durch. Dort lernt sie Johan, einen wohlhabenden Niederländer kennen, der sie fortan aushält und ihr eine Wohnung in Köln besorgt. Der Handwerker Willi soll in dieser Wohnung eine Wand einziehen und verliebt sich sofort in die schöne junge Frau. Die beiden verbringen eine glückliche Zeit miteinander. Doch schon bald heiratet Margot den reichen Johan und zieht zu ihm nach Amsterdam. Willi kann Margot nicht vergessen und trifft sie heimlich weiter. Fred, der in Amsterdam eine neue Heimat gefunden hat, nimmt seiner Mutter die Liebschaft übel und entfernt sich immer mehr von ihr. Doch erst nach vielen Jahren wird ihm klar, welche Beschwernisse seine Mutter durchmachen musste und welche Geheimnisse sie vor der Familie gewahrt hat. Denn es gab noch ein weiteres Kind, Agnes, das Margot damals in Trier zurückgelassen hat ... - Andrea Heuser erzählt eine berührende und persönliche Familiengeschichte über mehrere Jahrzehnte hinweg. Während der erste Teil bis ca. 1968 sehr dicht und facettenreich erzählt ist, springt der zweite Teil, der hauptsächlich von Fred und seinen Kindern handelt, in großen Schritten durch die Ereignisse. Das nimmt dem Roman etwas von seiner Balance. Dennoch ist die Geschichte gut lesbar und regt zum Nachdenken über die eigenen Wurzeln, über Schuld, Verantwortung, Heimat und Verbundenheit an.

Vanessa Görtz-Meiners

Vanessa Görtz-Meiners

rezensiert für den Borromäusverein.

Wenn wir heimkehren

Wenn wir heimkehren

Andrea Heuser
DuMont (2021)

589 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 606831
ISBN 978-3-8321-9811-4
9783832198114
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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