Fliegen oder fallen

Preston Mills in Kanada ist eine kleine Stadt wie viele am Sankt-Lorenz-Strom. Für Aufregung sorgte Mitte der 1950er Jahre die Verlegung der Stadt, als der Strom zur Wasserstraße ausgebaut wurde. Damals hatte sich Trudys Mutter Claire unsterblich in den Wanderarbeiter Darrin verliebt, bekam zwei Kinder mit ihm und musste erleben, dass er sie wieder verließ. Trudy wuchs in dem Bewusstsein auf, sich besser von Männern fernzuhalten. Darin bestärkt wird sie, als ihre ältere Schwester mit 17 Jahren schwanger wird, das Kind bei Mutter und Schwester ablädt und sich davonmacht. Trudys Leben verläuft überschaubar, sie arbeitet nachts in der Wäschefabrik und betreut tagsüber ihre kleine Nichte Mercy. Immer jedoch hält sie sich eisern an ihren Vorsatz, von den unzuverlässigen Männern die Finger zu lassen. Erst als sie auf den Stuntman Jules trifft, verliebt sie sich und träumt von einer gemeinsamen Zukunft. Jules dagegen träumt davon, als Stuntman Karriere zu machen und plant, mit dem Auto über den Sankt-Lorenz-Strom zu springen. Missy Marston erzählt eine spannende Geschichte, die den Alltag der kanadischen Kleinstadt liebevoll und mit Sinn für Ironie aus unterschiedlichen Perspektiven darstellt. Dabei hat sie die historischen Hintergründe wie die Schiffbarmachung des St. Lorenz-Stroms in den Jahren 1951-1959 ebenso mit eingebaut wie die Planung des Stunts zur Überspringung des Flusses. Julia Meier gibt der Hauptakteurin Trudy eine kongeniale Stimme. Die Geschichte bietet Unterhaltung im besten Sinne. Das Hörbuch kann auch schon in kleineren Büchereien eingestellt werden.