Das Weihnachtsmannprojekt
"Den Weihnachtsmann gibts doch wirklich?" Mit dieser Frage blamiert Frida ihren großen Bruder auf dem Schulhof. Sowas von uncool. Die halbe Schule veräppelt ihn; da setzt er eins drauf und schmückt das Klassenzimmer weihnachtlich. Frida will nicht glauben, was ihre Lehrerin behauptet hat. Paul möchte Frida trösten und bindet auch die Großmutter ein, die der Enkelin eine kluge Geschichte erzählt. Das hat zur Folge, dass Frida die Oma heimlich zum Heiligen Abend einlädt. Paul begegnet im Advent ein Bettler, mit dem er übereinkommt, er solle zur Bescherung als Weihnachtsmann zuhause auftauchen. Und dann kommt alles anders ... Das Allermerkwürdigste ist aber, dass der falsche Weihnachtsmann alle heimlichen und unerfüllten Wünsche aus der Kindheit der Erwachsenen kennt. - Ein Siebtklässer darf den Weihnachts(mann)rummel skeptisch sehen, das ist Paul klar, aber doch nicht die kleine Schwester. Aus dieser Motivation heraus kommt die temporeiche Geschichte ins Rollen. In den einzelnen Episoden werden die typischen Festtagsprobleme aus der Perspektive des Jungen behandelt: Weihnachtsartikel ab September, der zu spät gekaufte Christbaum ... Es ist ein klassisches Komödienmotiv, dass alle heimlich weitere Gäste einladen, obwohl man doch alleine feiern wollte. Gerade in dem Alter, in dem man den eingefahrenen Gleisen der Familienfeiern und tradierten Bräuche misstraut, dürfte das Buch die richtige Lektüre sein, weil man über etliches herzlich lachen muss. Und die "Prise Magie" ist auch dabei.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Weihnachtsmannprojekt
Silke Lambeck ; mit Bildern von Barbara Jung
Gerstenberg (2020)
194 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9