Der Pfirsichgarten

Lily Dao hat eine amerikanische Mutter und einen chinesischen Vater. Das Mädchen wächst als Amerikanerin auf, ihr Vater Henry unterbindet systematisch alle Versuche Lilys, sich über ihr chinesisches Erbe zu informieren. Bis der Tod ihrer Großmutter beide zur Beerdigung nach Taiwan führt. Hier werden Erinnerungen wach und jetzt erzählt Henry, was er in den 1930er Jahren in China erlebte. Henrys bzw. Rhenshus Familie hatte ein gut gehendes Geschäft in der Provinz Wuhan. Als die Stadt während des japanischen Angriffskriegs in Flammen aufgeht, muss die Familie fliehen. Meilin flieht gemeinsam mit ihrem vierjährigen Sohn, ihrem Schwager und dessen Familie. Die Gruppe geht zu Fuß, fährt mit der Eisenbahn oder dem Schiff, durchquert das Land von Westen nach Osten. Immer, wenn sie denken, sie haben einen friedlichen Platz gefunden, müssen sie wieder fliehen. Meilin nimmt jede Arbeit an, stellt sich jeder Herausforderung. In Taiwan kommen sie schließlich zur Ruhe, finden etwas Sicherheit und Normalität. Rhenshu geht zur Schule, erhält ein Stipendium und darf in den USA studieren. Nie verliert der junge Mann die Angst, entweder von den Kommunisten oder der KMT Taiwans verfolgt zu werden. Auch als er die US-Staatsbürgerschaft erhält und seine Frau heiratet, meidet er jeden Kontakt zu anderen Chinesen, er will so unsichtbar wie möglich bleiben. Die Familiengeschichte geht über einen Zeitraum von 70 Jahren, erzählt anrührend und fesselnd von der Suche nach der eigenen Identität, dem Überlebenskampf und dass jeder Abschied auch einen Neuanfang bedeutet. Leslie Malton hat genau die richtige Stimme für die berührende Geschichte, in der die Autorin Melissa Fu ihre eigenen Familienerlebnisse eingearbeitet hat. Das Hörbuch kann als ein Stück Geschichtsunterricht betrachtet und sollte in allen Büchereien eingestellt werden.