Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte

Victor lebt in Schweden und findet, dass alle Ausländer nur Ärger machen. Er ist in seiner Gesinnung stramm rechts, hasst Frauen und Ausländer gleichermaßen und will die Demokratie beseitigen. Allerdings will er auch gesellschaftlich aufsteigen. Und bauernschlau versteht er, dass er im Kunsthandel seinen Plan umsetzen kann. Er heiratet die wenig attraktive Tochter eines Kunsthändlers, führt die Geschäfte, beerbt seinen Schwiegervater. Seine Welt wäre mit Abstrichen fast perfekt, bis sein unehelicher Sohn auftaucht. Kevin ist schwarz, Ergebnis einer Nacht mit einer Prostituierten und Victor ein Dorn im Auge. Deshalb will er ihn nach Afrika abschieben. Dies ist der eine Handlungsfaden. Wie gewohnt schlägt Jonasson Bögen zu anderen Personen, erschafft Szenerien, die von Schweden bis nach Kenia reichen. Dort befinden sich zwei Bilder von Irma Stern. Diese Bilder stehen im Fokus der Handlung, während die Malerin mit ihrer expressionistischen Art wie das Symbol für Freiheit und moderne Denkweise wirkt. Jonassons Geschichte ist eine Aneinanderreihung von Pointen. Personen tauchen auf, werden ausführlich beschrieben, verschwinden wieder. Doch was in den ersten Hörbüchern des Autors noch amüsant und unterhaltsam war, wird bei diesem Stück zunehmend nervend. Sehr ärgerlich und regelrecht abstoßend ist die sehr saloppe Sprache, die dem ernsten Hintergrund wie Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit und Zensur im künstlerischen Bereich nicht gerecht wird. Das Hörbuch klingt bemüht und wenig unterhaltsam. Da kann auch Sprecher Shenja Lacher nichts retten. Büchereien sollten auf dieses Hörbuch verzichten.