Ruslan aus Marzahn

Ruslan, Sohn russischer Einwanderer, ist als Schauspieler ganz gut im Geschäft. Zu seiner Familie brach er nach seiner ersten Premierenfeier vor sechs Jahren den Kontakt ab, da sein Auftritt als nackter Mönch der orthodoxen Familie doch zu peinlich war. Nach einigen wilden Schauspieler-Jahren will Ruslan sein Leben anständig, ohne Orgien, Skandale und Alkoholexzesse, führen. Grund ist sein 6-jähriger Sohn Jonathan, den Ruslan im Augenblick nur kurz und in Gegenwart seiner Ex-Frau sehen darf. Der Schauspieler hat an sich gearbeitet und seine Ex-Frau fast von seinem Wandel überzeugt, als Bruder Tosha mit einem Koffer und Kampfhund Puschkin bei ihm auftaucht. Mit Tosha taucht auch die ganze russische Verwandtschaft wieder auf und beschert Ruslan eine Reise nach Russland. Die in der Ich-Form erzählte Geschichte spielt mit allen gängigen Klischees, die der russischen Seele unterstellt werden können. Teilweise kommen die Situationen, in die die Familie gerät, witzig, grotesk, manchmal überspitzt daher. Sprecher Shenja Lacher trägt den Text kongenial vor und die passende Musik von Sebastian Stuetz rundet das überaus lebendige Hörvergnügen ab. Für interessierte Hörer und etwas größere Büchereien sehr zu empfehlen.