Landpartie mit drei Damen

Die Autorin war in England eine erfolgreiche Schriftstellerin, die in ihren Romanen mit scharfem Witz und Ironie die feine Gesellschaft parodierte. Der vorliegende Roman erzählt von zwei adligen Junggesellen, die auf der Suche nach einer guten Partie sind. Sie haben ein Auge auf die reiche Erbin Eugenia geworfen, die zum Kummer ihrer Großmutter vom deutschen Faschismus sehr angetan ist. Unter anderem nennt sie ihre Bulldoge "Reichshund" und verkündet in der Öffentlichkeit faschistische Parolen. Die Autorin nahm für ihre Hauptfigur offensichtlich Anleihen in der eigenen Familie, was zum Bruch mit ihren Schwestern führte. Die Schwester Unity war eine glühende Verehrerin Hitlers und der Ehemann der Schwester Diana gehörte der faschistischen englischen Bewegung "British Union of Fascists" an. Dies und die Aufdeckung der Gräueltaten, die unter dem Hitlerregime verübt wurden, waren Gründe, warum der Roman letztendlich nicht wieder aufgelegt wurde. Nancy Mitford distanzierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg von ihrem Roman und meinte "Es ist seither soviel geschehen, daß Witze über die Nazis nicht mehr komisch, sondern nur noch geschmacklos wirken. Immerhin ist das Buch 1934 geschrieben, ich konnte wirklich nicht voraussehen, was danach noch alles passieren würde." Obwohl gekonnt und mit typisch englischem Humor geschrieben, dank des empfindlichen Themas nur mit Vorsicht in Büchereien einzusetzen. (Übers.: Matthias Fienbork)