Dixie Road

Im Amerika der 1930er eckt das 14-jährige Mädchen Dixie Jones nicht nur durch ihre Freundschaft zu einem schwarzen Jungen an. Während ihr mittel- und gesetzloser Vater Banken ausraubt, kann sich Mutter Nadine vor den Nachstellungen ihres arroganten Arbeitgebers Duchamp und dessen Sohn kaum retten. Als ein skrupelloser Komplize des kriminellen Vaters Duchamp junior ersticht, hängt man Familie Jones den Mord an. Auf der Flucht vor der Polizei, den Schlägern des Kapitalisten und einem bezahlten Killer kreuzt das Familientrio immer wieder den Weg eines liberalen Privatdetektivs, der im Auftrag von Nadines wohlhabenden Eltern ihre Tochter suchen soll. In vier Bänden verbinden Zeichner Labino und Autor Dufaux sozialkritische Gangsterromantik à la "Bonnie und Clyde" mit der düsteren Reisechronik eines John Steinbeck. Die Autoren greifen Rassismus, Lynchjustiz sowie die Unterdrückung von Arbeitern und Gewerkschaft durch Staat und Kapital im US-Süden an. Wo freie Meinungsäußerung und Zivilcourage mittels Gewalt mundtot gemacht werden, bleibt für soziale Gerechtigkeit kein Platz. Verknüpft wird der Reisehandlungsstrang mit der "Coming-of-Age"-Entwicklung des jungen Mädchens, das in der Liebe und anderen Beziehungen häufig ihre Enttäuschung kompensieren muss. Leicht verkleinert veröffentlicht der Splitter Verlag die stimmig gezeichneten vier Folgen in einem Band inklusive Skizzenanhang. Empfehlenswert für größere Bestände.