Lost you

Die alleinerziehende Mutter Libby tritt die erste Urlaubsreise mit ihrem kleinen Sohn Ethan an. Trotz aller Sorgen, die eine junge Mutter begleiten, beginnt der Urlaub idyllisch. Zwischen Strand und Pool finden die beiden Spaß, Entspannung und neue Bekanntschaften. Doch schnell ist es mit der Idylle vorbei. Nach einer kurzen Unaufmerksamkeit verschwindet Ethan spurlos. Der Grund von Ethans Verschwinden hat eine Vorgeschichte, die in langen Rückblenden erzählt wird. Dabei stellt der Autor Haylen Beck (Pseudonym des nordirischen Krimiautors Stuart Neville) unter anderem die vielschichtigen Fragen, die aus der Möglichkeit einer Leihmutterschaft entstehen und die in diesem Fall zu einer gänzlich ausweglosen Situation führen. Beck betrachtet zum einen die Situation einer Frau, die - getrieben von ihrer eigenen Kindheit - unbedingt und zu jedem Preis Mutter werden will. Zum anderen nimmt er eine Frau in den Blick, die sich aufgrund von Perspektivlosigkeit zögerlich darauf einlässt, Leihmutter zu werden. Der Autor ist in seiner Erzählstruktur nicht sonderlich originell und damit ziemlich vorhersehbar. Trotz seines offensichtlichen Anspruchs, das komplexe Thema von allen Seiten zu beleuchten, bleiben am Ende alle Positionen blass. Die deutsche Hörbuchfassung wird von Brigitte Carlsen gut umgesetzt.