Tut nimmer weh!

Die sieben Tröster, Klops der Mops oder ein kleiner Herr aus Bern haben eines gemeinsam: sie alle versuchen, kranke oder verletzte Kinder aufzumuntern. Dies tun sie in verrückten Versen und zahlreichen sinnfreien komischen Reimen. - Die Autorin veröffentlichte Tut nimmer weh! zahlreiche Bücher in unterschiedlichen Verlagen, einige ihrer Bücher zählen zu den Klassikern der österreichischen Kinderliteratur. Die Verse sind hier allerdings teilweise recht konstruiert. Sie bieten inhaltlich schon einen Bezug zum Kranksein, verschiedenen Verletzungen oder Kummer und reimen sich natürlich auch, aber ob ein Kind sich trösten lässt, weil ein kleiner Herr aus Bern vorbeikommt und dann wieder fahren muss, weil "Bern so fern" ist, ist zu bezweifeln. Ebenso zweifelhaft ist, was das Fieber des Kindes mit der Stadt Rom die am Tiber liegt - außer dem Reim - gemeinsam hat. Auch sind die meisten Gedichte so lange, dass man sie sich unmöglich merken kann, um das Kind in der Notsituation spontan damit zu trösten. Die Illustrationen und die Aufmachung sind jedenfalls nett, viele Tiere werden, leider mit teils mürrischen Gesichtsausdrücken, dargestellt. Die Bilder sind bunt und durchweg auf weißem Hintergrund gedruckt, auf den übersichtlichen Seiten, auf denen die Verse in kleiner Erwachsenenschrift gedruckt sind (nicht für kleine Kinder zum selbst erlesenen geeignet), gibt es viele einzelne Kleinigkeiten zu entdecken. Wer auf der Suche nach Alternativen zu traditionellen "Heile, heile Segen" Versen ist, wird hier vielleicht fündig.

Denise Müller

Denise Müller

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Tut nimmer weh!

Tut nimmer weh!

Gerda Anger-Schmidt ; [Illustrationen:] Renate Habinger
Vermes-Verlag (2022)

31 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 751284
ISBN 978-3-903300-54-5
9783903300545
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 4
Systematik: KE
Diesen Titel bei der ekz kaufen.