freilaufende dichter*innen
Als Scheidungskind muss Ellen ihr gewohntes Umfeld, ihre alte Schule und den Freundeskreis verlassen. Sie zieht mit dem Vater in eine Hochhaussiedlung und weigert sich, die neuen Bedingungen zu akzeptieren. Erst die Bekanntschaft mit dem achtjährigen
Nachbarjungen Paul holt sie aus ihrer Lethargie und dem selbst auferlegten "Lebenshungerstreik". Gemeinsam erkunden sie die Welt der Worte und Gedichte, die sie nicht zwischen Buchdeckeln finden, sondern auf Gullys, in Blumenbeeten und auf handgeschriebenen Karten. Wer ist der "Briefkastenpoet"? Oder ist es eine Poetin? Wer steckt hinter der Porträt-Lyrik, den Haltespinnereien, den Lenkerworten? Ellen begibt sich auf Spurensuche und entdeckt Überraschendes: die faszinierende Welt der Poesie, bedingungslose Freundschaft und die erste große Liebe. Der Roman ist nah an der Lebensrealität junger Heranwachsender mit ihren vielfältigen Herausforderungen. Martin Gries erzählt authentisch, einfühlsam, berührend, mit feinem Humor und einem besonderen Gespür für Sprache. Jeder Satz, jede Seite ein Genuss: Unbedingt lesen und weiterempfehlen!
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.

freilaufende dichter*innen
Martin Gries
LIEFERBAR Solidarischer Kleinverlag (2024)
261 Seiten
kt.