Firestarter

Im von bürgerkriegsähnlichen Unruhen geplagten Belfast heizt ein "Firestarter" im Netz die Gewalt immer weiter und immer radikaler an. Sammy Agnew glaubt in der vermummten Gestalt seinen Sohn Mark, der ihm schon lange entglitten ist, zu erkennen und beginnt, an der Situation zu verzweifeln. Zur gleichen Zeit muss sich der ebenfalls in Belfast lebende vereinsamte junge Arzt Jonathan Murray um seine neugeborene Tochter kümmern. Die Mutter ist gleich nach der Geburt verschwunden, Jonathan fürchtet nicht unbegründet, dass Mutter und Tochter Sirenen, also Wesen aus der Anderswelt sein könnten, auch er verzweifelt. Nach einer eher zufälligen Begegnung der beiden Väter fasst jeder einen Entschluss, die für sie jeweils unerträgliche Situation zu bereinigen. - Der hervorragend von Stefanie Schäfer übersetzte "Firestarter" steht in seiner Düsternis und auch Hoffnungslosigkeit in der Tradition der irischen Gegenwartsliteratur, nimmt aber auch Bilder des "alten Irland" auf. Zentrale Themen des auf humorlose Art originellen Buches sind der immer noch schwelende Konflikt zwischen den fanatischen religiösen Bevölkerungsgruppen Belfasts und die "Wortlosigkeit" und Hoffnungslosigkeit der beiden Männer. - Dieses preisgekrönte Buch der Nordirin Jan Carson ist ein Buchtipp gerade auch für Männer, die mehr als nur Krimis lesen wollen ...